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 TRAFALGAR SQUARE

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ANTHONY MASEN
SUPERMASSIVE BLACK HOLE
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BeitragThema: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Di März 15, 2011 9:47 pm

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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Di März 15, 2011 9:55 pm

Spieleinstieg


Sirius saß an einem der Springbrunnen am Trafalgar Square und genoss die warme Sonne, die heute so viele Londoner und Touristen auf die Straßen getrieben hatte. Etwas weiter vorne auf dem Platz kletterten Kinder auf den steinernen Löwen herum, die, die Köpfe zum Parlament hingerichtet, den Platz und das dahinterliegende Museum bewachten.

Ausnahmsweise war er nicht in Begleitung von James, bei dem er ja mittlerweile wohnte, sondern vertrieb sich ganz allein die Zeit in der britischen Metropole. So sehr er sein Elternhaus hasste, die Stadt, in der er aufgewachsen war, liebte er. Das Leben pulsierte hier, immer war etwas los, immer gab es etwas zu sehen oder zu tun. Die Vitalität Londons passte gut zu Sirius‘ wechselhaftem, immer auf Aktivität ausgerichtetem Charakter und er hatte es vermisst, das Londoner Leben zu beobachten. Immer, wenn er es zuhause nicht mehr ausgehalten hatte, war er durch die Stadt gestreift, hatte ihre belebtesten Plätze aufgesucht, um das Leben dort aufzunehmen – und genau das tat er auch jetzt, auch wenn ihn ein wesentlich erfreulicherer Anlass zum Trafalgar Square getrieben hatte. Er wollte sich heute mit Remus auf dem Museumsvorplatz treffen – und auch wenn er das nagende Gefühl nicht loswurde, dass Remus am Ende vorhatte, ihn in das Museum zu schleifen (Merlin bewahre!), so freute er sich doch sehr darauf, einen seiner besten Freunde wiederzusehen.

Gemütlich ließ er seine rechte Hand durch das Wasser des Brunnens streifen, froh über die Abkühlung an diesem warmen Spätsommertag. Ob Remus pünktlich war? Ach, was fragte er sich das – natürlich war er pünktlich! Immerhin handelte es sich um Remus „Ich-bin-ach-so-verantwortungsbewusst“ Lupin. Sirius selbst war unheimlich stolz, dass er es nicht nur geschafft hatte, pünktlich da zu sein, sondern auch noch vor Remus. Das war nun wirklich eine Seltenheit, und er hoffte, dass Remus dies auch zu schätzen wusste.
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Di März 15, 2011 10:44 pm

Einstiegspost

Mit raschen Schritten überquerte Remus den Trafalgar Square. Auch wenn er aus Schottland stammte, so kannte er sich doch mittlerweile gut genug in London aus, um den Weg vom Tropfenden Kessel, wohin er mit seiner Schwester gereist war, zur National Gallery ohne Probleme finden zu können. Frances wollte mit ein paar alten Schulfreunden in der Winkelgasse und in Muggellondon shoppen gehen, er hingegen hatte sich mit Sirius hier am Trafalgar Square verabredet, und der Gryffindor hoffte inständig, dass es ihm auch gelingen würde, seinen Freund zu einem Museumsbesuch zu überreden. Allein deshalb hatte er diesen Treffpunkt vorgeschlagen, ansonsten wäre es für sie ja auch ein leichtes gewesen, sich im Tropfenden Kessel zu treffen. Aber er hatte sich die Kunstwerke, die in der National Gallery ausgestellt waren, zuletzt vor sechs Jahren zusammen mit seinen Eltern angesehen, als sie in London gewesen waren, um ihm einen Zauberstab zu kaufen, und Remus hatte seitdem schon öfter gedacht, dass er dieses Museum gerne ein weiteres Mal besuchen würde.

Als er Sirius an einem der Springbrunnen entdeckte, beschleunigte Remus seine Schritte noch ein wenig. Er war sich eigentlich sicher, nicht zu spät zu sein, aber dass sein Freund vor ihm irgendwo eintraf, war schon so eine Seltenheit, dass er zur Sicherheit noch einmal einen Blick auf seine Armbanduhr warf. Aber nein, selbst er war noch ein paar Minuten zu früh. Manchmal geschahen doch noch Wunder. “Sirius!“ rief er seinem Freund zu und winkte ihm zu. Nur kurze Zeit später hatte er ihn dann auch erreicht. “Wie geht es dir?“ Aufmerksam musterte er den anderen Gryffindor. Der Sommer bei James schien ihm gut getan zu haben, aber etwas anderes hatte Remus auch nicht erwartet. Vermutlich hatten die beiden die ganze Zeit über nur Unsinn im Kopf gehabt und einen Streich nach dem anderen ausgeheckt, eine Vorstellung, die ihn zum Lächeln brachte.
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Mi März 16, 2011 2:20 pm

Sirius sah ruckartig auf, als er seinen Namen hörte, und sofort breitete sich ein Lächeln, nein, viel eher ein Strahlen auf seinem Gesicht aus, denn er sah Remus mit raschen Schritten auf sich zu kommen. Aber Sirius war nicht danach, darauf zu warten, bis er ihn erreicht hatte. Schon erhob er sich und zog seine Hand mit derartigem Schwung aus dem Wasser, dass dieses weit aufspritzte – in Richtung Remus, wohlgemerkt. Gekonnt ignorierte er, dass sein Überschwang seinem Freund vermutlich eine kalte Dusche verpasst hatte, und sprang mit dem Enthusiasmus eines jungen Hundes auf ihn zu.

Kaum bei ihm angekommen, schlang er die Arme um Remus‘ Hals – wie üblich schien es ihm völlig gleichgültig zu sein, was wohl die Passanten über die zwei jungen Männer dachten, die sich auf offener Straße umarmten. Er freute sich nun einmal, Remus zu sehen und das wollte er auch zeigen dürfen, zumal er dem jungen Werwolf gegenüber ohnehin wesentlich anhänglicher geworden war, seit ihre Freundschaft im vergangenen Schuljahr beinahe ein Ende gefunden hätte. Er wollte nicht noch einmal riskieren, Remus zu verlieren, und es war fast so, als glaube er, dass er dies auch erreichen konnte, wenn er ihn nur fest genug an sich drückte.
„Remus! Wie schön, dass du da bist!“ Das war ein recht unlogischer Satz, klang er doch fast so, als hätte Sirius das bezweifelt. Und vielleicht hatte er das ja auch, vielleicht konnte er noch immer nicht ganz glauben, dass ihm verziehen worden war…

Er ließ seinen Freund los, und wich etwas zurück, um ihn ansehen zu können. „Mir geht’s gut!“ Und dies war wohl der erste Sommer, nach dem er dies ohne lügen zu müssen sagen konnte. Die vorherigen hatte er ja stets bei seiner Familie verbracht, und auch wenn es nur zweimal in den ganzen sechs Jahren, die er schon Hogwarts besuchte, zu Handgreiflichkeiten gekommen war, so bedrückten ihn die Zustände zuhause dennoch sehr. Aber der Grimmauld Place war ja nun nicht mehr sein Zuhause, und würde es auch nie wieder sein… „Und wie geht’s dir?“ Aber Sirius sah schon, wie Remus lächelte, und auch wenn er nicht wusste, was dieses Lächeln verursachte, sorgte es dennoch dafür, dass auch sein eigenes Lächeln glücklicher wurde. Er freute sich immer, wenn es seinen Freunden gut ging. Munter hüpfte er auf und ab. „Und, was machen wir? Gehen wir ein Eis essen? Gehen wir einkaufen? Gehen wir uns London absehen?“ fragte er so schnell, dass Remus vermutlich Mühe hatte, zu verstehen, was er sagte – er redete so schnell, in der Hoffnung, Remus möglichst schnell vom Museum abzulenken, da er doch den Verdacht hatte, dass sich hinter der National Gallery der Grund für ihren Treffpunkt verbarg. Und er neigte einfach dazu, schnell zu reden.

In Gegenwart seiner Freunde ging oft das innere Kind mit ihm durch, und eine junge Frau, mit der Sirius noch geflirtet hatte, bevor Remus dazu gekommen war (erfolglos, leider, sie schien ihn für zu jung zu halten), beobachtete dessen Rumgehopse halb amüsiert, halb in ihrer Einschätzung bestätigt. Sirius würdigte sie jedoch keines Blickes – einmal hatte sie ihn abgelehnt, eine zweite Chance, seine Gunst zu erlangen, würde sie nicht bekommen.

„Also? Was machen wir?“
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Mi März 16, 2011 3:22 pm

Remus zuckte ein wenig zurück, als das kühle Brunnenwasser ihn traf, dann schüttelte er sich kurz, ließ sich davon aber nicht weiter aufhalten. Er war an Sirius‘ Enthusiasmus mittlerweile gewöhnt, und es gab wirklich Schlimmeres als eine kleine Dusche an einem so warmen Tag. Immerhin war heute wirklich schönes Wetter, und er würde sich schon nicht erkälten. Und selbst wenn – es gab Schlimmeres. Eine Erkältung war für einen Zauberer keine große Sache. Er klopfte seinem Freund kurz auf den Rücken, als dieser ihn so schwungvoll umarmte, dann versuchte er sich wieder von ihm zu lösen. Nicht, dass er wirklich etwas dagegen gehabt hätte, aber er war doch ein gutes Stück zurückhaltender als Sirius.

„Hast du etwa daran gezweifelt?“ erkundigte er sich mit einem Lächeln und hochgezogenen Augenbrauen. Remus konnte von sich selbst durchaus behaupten, zuverlässig zu sein, wenn er sagte, er würde irgendwohin komme, dann tat er das in der Regel auch. Und falls doch etwas dazwischen gekommen wäre, so hätte er sich vorher bei Sirius gemeldet. „Ich habe dir doch versprochen, heute hier zu sein…“ fuhr er deshalb noch fort. Für einen Moment musste aber auch er daran denken, dass es noch gar nicht so lang her war, dass er jedes Treffen mit Sirius in seiner Freizeit direkt ausgeschlossen hätte, er hatte sich damals noch nicht einmal vorstellen können, sich jemals wieder mit ihm zu verabreden. Remus war kein von Natur aus sehr nachtragender Mensch, aber Sirius‘ Verrat hatte ihn schwer getroffen. Seit dem Werwolfangriff vor 13 Jahren war er immer wieder auf Misstrauen und Abneigung in der Zauberergesellschaft gestoßen. Selbst im St Mungo, wo er nach dem Biss behandelt worden war, hatte es einige Heiler gegeben, die keinen Hehl daraus gemacht hatten, was sie von ihm hielten, nur weil er Opfer eines Angriffs geworden war, für den er nichts konnte. Allein diese Erfahrungen hätten schon ausgereicht um ihn dazu zu bringen, niemandem von seinem Geheimnis zu erzählen, auch wenn seine Vernunft ihm nicht dasselbe gesagt hätte. Wie glücklich war er gewesen, als er erkennen musste, dass es auch außerhalb seiner Familie Menschen gab, die ihn nicht von sich stießen, obwohl sie wussten, was er war! Doch Sirius‘ Verrat hatte die alte Angst, von anderen abgelehnt zu werden, wieder ans Tageslicht gebracht.

Remus unterdrückte ein Seufzen, dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. Er sollte sich jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen. Es war vorbei, Severus Snape würde ihn nicht verraten, dafür hatte Professor Dumbledore gesorgt, und schließlich hatte er Sirius auch verziehen, auch wenn er nicht verhindern konnte, dass er seinen Freund manchmal immer noch ein wenig misstrauischer betrachtete als vor diesem Zwischenfall, auch wenn er sich die größte Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen. Aber heute sollte er wirklich nicht daran denken, er sollte viel lieber den sonnigen Tag zusammen mit einem seiner besten Freunde genießen. Entschlossen verdrängte Remus jeden Gedanken an die Ereignisse des letzten Schuljahres.

„Mir geht es auch gut, danke“, erwiderte er immer noch lächelnd, und wenn sein Lächeln eben vielleicht etwas gezwungen gewirkt haben mochte, als er für einen Moment seinen düsteren Gedanken nachgehangen hatte, so war es jetzt wieder ehrlich und fröhlich. Amüsiert beobachtete er, wie Sirius munter auf und ab hüpfte, wie ein kleines Kind –oder ein junger Hund, der Vergleich traf es wohl am ehesten. Er konnte Sirius zwar nicht so ganz folgen bei der Masse an Vorschlägen, die auf ihn niederprasselten, aber das war ja auch gar nicht nötig, schließlich hatte er schon eine ziemlich genaue Vorstellung, wie er zumindest einen Teil des Tages zubringen wollte. „Wir können gerne später noch in die Winkelgasse gehen, aber ich dachte, dass wir uns vielleicht zuerst noch in der National Gallery umsehen könnten?“ erwiderte er mit Unschuldsmiene und deutete auf das große Museum hinter ihnen. „Ich war schon sehr lange nicht mehr dort…“
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Do März 17, 2011 11:35 pm

Sirius schmollte kurz, als Remus seine begeisterte Begrüßung nur mit einem leichten Rückenklopfen erwiderte, aber er blieb nicht lange beleidigt – falls er es denn überhaupt wirklich gewesen war. Statt Remus weiter zu umarmen, blieb er nur weiter dicht neben ihm stehen und lächelte ihn an. „Natürlich habe ich nicht daran gezweifelt!“ beteuerte er, auch wenn das natürlich nicht ganz der Wahrheit entsprach – aber genau wie Remus zog er es vor, sich den schönen Tag nicht durch Gedanken an den Vorfall zu verderben, der ihre Freundschaft beinahe beendet hätte. „Ich kenn doch schließlich meinen Müsli,“ fuhr er fort, und grinste ihn frech an. „Du würdest doch nicht mal deiner eigenen Hinrichtung zu spät kommen, wenn man dir gesagt hätte, du sollst pünktlich sein…!“ witzelte er.

Sirius legte den Kopf schief und betrachtete Remus aufmerksam. Sein Lächeln schien sich zu verändern, etwas weniger natürlich zu wirken, und Sirius runzelte betroffen die Stirn. Ob Remus wohl auch an seinen…seinen Verrat dachte? Aber vielleicht hatte er sich auch nur getäuscht, denn schon bald darauf wirkte Remus wieder völlig ungezwungen. Und Sirius wollte nicht daran denken, was er eben auf dem Gesicht seines Freundes gesehen hatte, diese unschönen Dinge und Sorgen verdrängte er lieber und dachte stattdessen nur daran, dass jetzt alles wieder gut war.

Der junge Gryffindor hörte schlagartig auf, zu hüpfen, als Remus nun endlich damit herausrückte, was er machen wollte. Es war ganz, wie er es sich gedacht hatte. Er wollte tatsächlich ins Museum. Bei so schönem Wetter! Sirius ließ die Schultern hängen.

„Du willst ins Museum gehen?“ fragte er nach, und es klang ungefähr so begeistert, als hätte Remus soeben vorgeschlagen, Sirius‘ Eltern einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Und wäre Sirius in diesem Moment vor die Wahl gestellt worden, was er lieber besichtigen würde – das Museum oder sein ehemaliges Elternhaus – so wäre ihm die Wahl wahrscheinlich nicht leicht gefallen. Das wäre dann wie diese…diese Strudel. Oder Monster. Skülla und Kryptis oder so ähnlich.

„Müssen wir denn wirklich ins Monster – äh, ins Museum, meine ich?“ Aber er wirkte schon ganz ergeben. Für Remus würde er sich sogar Charybda stellen, oder wie auch immer das hieß, auch wenn er den ganzen sonnigen Nachmittag inmitten von staubtrockenen Gemälden verbringen musste.


Plötzlich sah er auf. "Skylla und Charybdis!" rief er aus. Nun war es ihm doch wieder eingefallen.
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Sa März 19, 2011 8:14 pm

Remus zog die Augenbrauen hoch. Sirius‘ Aussage war doch ein wenig makaber. Und wie er auf die Idee kam, eine Hinrichtung mit einem Treffen mit einem seiner besten Freunde zu vergleichen, war ihm auch ein Rätsel. “Wenn ich wirklich zu meiner eigenen Hinrichtung gehen müsste, würde mir eine Verspätung wenig bringen. Zumal ich dann vermutlich mit Soldaten selbst zum Scheiterhaufen oder was auch immer gebracht werden würde“, erwiderte er trocken, lächelte aber gleich darauf wieder. Hinrichtungen waren auch nicht gerade das beste Thema für einen ungezwungenen Nachmittag unter Freunden, weshalb Remus es dann auch nicht mehr weiterverfolgte.

Außerdem war seine Planung der nächsten Stunden ohnehin gerade wichtiger und zumindest für ihn auch interessanter, auch wenn Sirius nicht gerade Luftsprünge vor Begeisterung machte, als er vorschlug, sie könnten doch die National Gallery besichtigen. Doch ehrlich gesagt hatte Remus mit einer solchen Reaktion schon gerechnet, es war ihm klar, dass sein bester Freund generell weniger Interesse an Museen zeigte als er selbst. Dabei würde es ihm doch mit Sicherheit auch gefallen, wenn er nur einmal über seinen eigenen Schatten springen und eines betreten würde.

“Ja, ich möchte schon gerne ins Museum gehen…“ erwiderte Remus mit sanfter Stimme. Unter anderen Umständen hätte er ja vielleicht sogar nachgegeben, wie er es gegenüber seinen besten Freunden oft genug tat, immer in der Angst, sie zu verärgern, sie vielleicht sogar zu verlieren, aber dieses Mal würde er nicht mit sich reden lassen. Es ging immerhin nur um einen harmlosen Museumsbesuch, nichts Gefährliches – auch wenn Sirius den Unterschied zwischen einem Museum und einem Monster offensichtlich noch nicht ganz begriffen hatte.

“Sirius, wenn es hier ein Monster gibt, dann ist das bestimmt nicht das Museum dort“, fuhr er mit gesenkter Stimme fort und deutete einmal kurz auf die Gallery vor ihnen. Sondern ich… schien sein Blick sagen zu wollen, aber Remus sprach es nicht aus. Zumindest nicht so direkt. “Man könnte wirklich meinen, du hättest mehr Angst vor ein paar Bildern als vor einem Werwolf." Ja, das war jetzt schon ein Scherz gewesen, denn er grinste Sirius auch leicht an. “Dort drin wird dich bestimmt niemand fressen.“

Ohne noch länger zu warten griff Remus einfach nach Sirius‘ Hand und zog in ein paar Schritte in Richtung des Museums. Die Gelegenheit mussten sie doch wirklich nutzen. Oder zumindest er musste sie nutzen, so oft war er schließlich nicht in London. Bei den nächsten Worten seines Freundes blieb er aber schon wieder wie angewurzelt stehen und starrte ihn an. “Skylla und Charybdis?!“ wiederholte er verwundert. Wo bitte war denn nun der Zusammenhang?
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Mo März 21, 2011 10:48 pm

Sirius ließ die Schultern hängen. Da mochte Remus noch so sanft mit ihm sprechen, die Aussicht auf einen Tag im Museum konnte ihn nun wirklich nicht begeistern. Fast wehmütig sah er über seine Schulter in Richtung Themse, wo der rote Glockenturm, in dem Big Ben die volle Stunde ansagte, stand und, so sonnenbeschienen wie er war, ein perfektes Motiv für Touristen darstellte. Und auf der anderen Seite der Brücke war das Embankment, an dem man so schön entlang spazieren und die Sonne genießen und die Menschen beobachten konnte. „Willst du nicht die Houses of Parliament sehen?“ fragte Sirius, in einem letzten Versuch, Remus davon abzuhalten, ihn in die National Gallery zu zwingen. „Die glitzern so schön im Sonnenlicht,“ er betonte das Wort Sonnenlicht, um Remus darauf aufmerksam zu machen, dass doch so schönes Wetter war und dass sie den Tag doch unmöglich drinnen verbringen konnten, „wegen der Fassade…“

Aber auch sein letzter Versuch schien nicht von Erfolg gekrönt zu sein. „Hab ich auch!“ erwiderte er auf Remus‘ Vergleich zwischen den paar Bildern und einem Werwolf – ihm, vermutlich, denn außer Remus kannte Sirius ja keine Werwölfe. „Du bist lieb zu mir. Die Bilder nicht.“ Nicht, dass er den Bildern jemals eine Chance gegeben hatte, aber das musste einfach mal gesagt werden. Er grinste Remus an – auch wenn er die Bilder immer noch nicht mochte, dass Remus einen Witz gemacht hatte über sein Werwolfdasein, freute ihn.

Remus achtete gar nicht auf seine Proteste, sondern nahm ihn an der Hand und zog ihn in Richtung Museum. Überrascht über so viel Initiative ließ Sirius seinen Freund einfach machen und folgte ihm brav, was dazu führte, dass er in ihn hineinrannte, als Remus plötzlich stehen blieb.


Sirius schnalzte mit der Zunge und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. „Also, wirklich, Remus, was ist denn mit deiner klassischen Bildung?“ erkundigte er sich übertrieben empört. „Skylla und Charybdis sind ein Strudel und ein Monster, oder umgekehrt, zwischen denen man sich entscheiden muss, und beide sind schlecht.“ Er fand, dass er das ziemlich gut erklärt hatte, dafür, dass ihm bis eben noch nicht einmal die korrekten Namen der beiden Ungetüme eingefallen waren. „Und dann willst du dir die Bilder da angucken? Da gibt’s bestimmt so uralte Motive, und dann kennst du dich gar nicht aus!“
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Do März 24, 2011 1:48 pm

Remus lächelte nur. Wenn er nicht so entschlossen gewesen wäre, so hätte er jetzt vielleicht nachgegeben, als er seinen Freund so mit hängenden Schultern sah, aber er hatte sich nun einmal in den Kopf gesetzt, heute mit Sirius das Museum zu besichtigen. Und er konnte auch stur sein, wenn er einmal fest entschlossen war. Außerdem würden die Bilder seinem Freund bestimmt nicht schaden. „Wir können ja später noch zu den Houses of Parliament gehen, okay?“ schlug er als Kompromisslösung vor. „Wir können ohnehin keine 2000 Bilder anschauen, oder noch mehr. Ich will nur ein paar Bereiche gehen, danach machen wir auch was du willst.“ Schade, dass er den Hundeblick nicht so gut beherrschte wie Sirius, sonst würde er ihn jetzt anwenden. „Bitte…!“

Obwohl Sirius noch gar keine Zeit gehabt hatte, auf diesen Vorschlag einzugehen, zog Remus ihn schon einmal in Richtung Eingang. „Weißt du, Tatze, die Bilder beißen nicht.“ Irgendwie hatte er fast das Gefühl, dass das mal gesagt werden müsste. „Es sind nicht-magische Bilder, die schreien auch nicht. Es sind einfach nur… nun ja, Bilder. Nichts bewegt sich, nichts spricht.“ Vielleicht war sein Freund ja einfach von ganz falschen Voraussetzungen ausgegangen? Auch wenn er nicht glaubte, dass diese Information dafür sorgen würde, dass Sirius auf einmal Feuer und Flamme war.

Sirius Erklärung zu Skylla und Charybdis brachte ihn dann aber doch gleich wieder zum Lachen. „Charybdis ist dein Strudel, Skylla ist das Monster. Ihr Oberkörper ist der einer jungen Frau und ihr Unterleib besteht aus sechs Hunden. Ich frage mich, ob sie schwarz waren?“ Er zwinkerte Tatze amüsiert zu. Mit seiner klassischen Bildung war alles in Ordnung, fand Remus. Er interessierte sich nun einmal für solche Geschichten, und auch sein Großvater hatte ihm früher viel aus der griechischen und römischen Mythologie erzählt. Aber das war vermutlich vorprogrammiert, wenn man selbst Romulus hieß und darauf bestand, dass der Enkel auf den Namen Remus getauft werden würde. „Ich kenne mich gut genug aus, danke für deine Sorge.“ Er war nur im Moment nicht dazu bereit, sich allzu viele Gedanken um seinen Großvater zu machen. Ohne noch länger zu zögern setzte er seinen Weg zum Museum fort, Sirius immer noch an der Hand haltend.
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Sa März 26, 2011 11:58 pm

„Jaaah, na gut…“ lenkte Sirius schließlich ein. Wo Remus doch so lieb darum bat. Sein Hundeblick reichte eindeutig aus, um Sirius zu allem zu überreden, selbst zu einem Museumsbesuch. Es mochte stimmen, dass Sirius den Blick besser beherrschte – er hatte ja auch wirklich genügend Übung, schließlich wendete er ihn oft an, wenn er etwas wollte, besonders von Remus – aber schließlich sah er sich selbst dabei nicht, konnte die Blicke nicht vergleichen und fand Remus‘ Versuch dementsprechend ausreichend effektiv. „Aber später gehen wir dann wirklich an der frischen Luft spazieren, ja?“ Nicht, dass er den Wahrheitsgehalt von Remus‘ Worten anzweifelte, aber er wollte sich trotzdem versichern, dass er hinterher wenigstens etwas haben würde, auf das er sich freuen konnte. Denn dass die Zeit im Museum fürchterlich sein würde, das stand für Sirius völlig außer Frage. Wie konnten Bilder nur interessant sein? Die redeten doch sowieso nur dummes Zeug und erinnerte sich an eine Vergangenheit, die sie nie erlebt hatten – denn sie waren ja schließlich nur Bilder, bloße Schatten vergangener Persönlichkeiten und nichts Echtes. Im Grunde waren sie Betrug.

Sirius ließ sich ohne Widerstand von Remus in Richtung Museum ziehen, schließlich hatte er ja schon nachgegeben, da konnte er es Remus ja ruhig überlassen, ihn an die Hand zu nehmen und ins Museum zu bringen – er wollte da ja schließlich hin, nicht Sirius. Als Remus dann aber weitersprach, blieb Sirius doch abrupt stehen. „Die… die reden nicht?“ Er starrte Remus verblüfft an, bevor er sich daran erinnerte, dass er schon davon gehört hatte, dass Muggel-Bilder still waren. Außer sie waren in einem rechteckigen Kasten namens Fernseher. So einen hatte er schon mal gesehen, hatte sogar mal ein paar Sendungen angeschaut – und er fand Fernsehen toll! Sirius schüttelte den Kopf. Irgendwie hatte er sich gedanklich ein wenig verlaufen.

„Aber was machen die denn, wenn sie nichts reden? Gar nichts? Sind sie stumm?“ Er hatte sich schon immer gefragt, warum die Bilder von Muggeln so starr waren. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass Bilder sich immer bewegten, es war ihm nicht wirklich bewusst gewesen, dass es dafür einen Zauber brauchte, auch wenn er in der Theorie wusste, dass Muggel-Bilder anders waren.

„Und die Hunde waren bestimmt schwarz,“ Sirius grinste. „Und die Frau, war die hübsch?“ Er fand die Vorstellung von der Frau, die als Oberkörper zu den Hunden gehörte, durchaus faszinierend.
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Di März 29, 2011 1:37 pm

Remus schenkte Sirius ein strahlendes Lächeln, als er endlich nachgab und ihm dann auch keinen Widerstand mehr leistete auf dem Weg zum Museum. „Danke!“ rief er aus und nickte sofort eifrig. „Ja, natürlich. Danach gehen wir noch spazieren.“ Er hatte ja wirklich nichts gegen Spaziergänge an der frischen Luft einzuwenden, und er hatte auch nichts gegen London, fand er die Stadt noch eigentlich recht hübsch, zumal gerade die Sonne schien. Er interessierte sich nur eben auch für Kunst. Blieb nur zu hoffen, dass später, wenn sie die Gallery wieder verließen, auch noch schönes Wetter war. Immerhin konnte sich das ja ziemlich ändern, und Remus hatte das Gefühl, dass Sirius weniger begeistert wäre, wenn er feststellen musste, dass er in einem Museum war, solange die Sonne schien und dann draußen, wenn es regnete.

Dass Sirius aber wirklich nicht gewusst hatte, dass Muggelgemälde nicht sprachen, überraschte den jungen Gryffindor doch ein wenig. Gut, er hatte es extra noch einmal gesagt, weil man ja schließlich nie wusste und sein Freund als Reinblut mit der Muggelwelt nicht so viel in Berührung gekommen war wie er selbst, aber mit dieser verblüfften Reaktion hatte er nicht gerechnet. „Nein, sie reden nicht“, bestätigte er. Natürlich wusste er, dass Sirius nur die Bilder in Zaubererhäusern gewohnt war, aber ihm musste doch auch aufgefallen sein, dass sich Bilder und Plakate hier in Muggellondon nicht bewegten. „Gewissermaßen ja, sie können nicht sprechen. Und sich auch nicht bewegen.“ Er lächelte kurz. „Muggelbilder sind ganz… na ja, starr, wenn du so willst. Sie bleiben immer so, wie der Maler sie gemalt hat.“ Nun ja, ganz stimmte das nicht, immerhin konnte die Farbe verblassen oder ähnliches, aber Sirius würde hoffentlich verstehen, wie er das gemeint hatte.

Nur leider wusste er auch nicht so viel über den Zauber, der magische Bilder zum Leben erweckte. Das lag vielleicht daran, dass er durch seinen Vater, der ebenfalls ein Zauberer war, schon früh von sich bewegenden Bildern gehört hatte, und Gregory Lupin hatte die Neugier des kleinen Remus, wie das denn funktionierte, auch nicht ganz befriedigen können. „Soweit ich weiß, braucht man einen bestimmten Zauber, der bewirkt, dass die Bilder sich bewegen“, versuchte er sich trotzdem an einer Erklärung. „Und genau den können Muggel ja nicht wirken.“ Ganz falsch konnte das zumindest nicht sein. Wie gut, dass er sich immerhin im Bereich der griechischen Mythologie besser auskannte. Zu Skylla, der Frau mit dem Unterleib aus Hunden, konnte er Sirius noch ein bisschen mehr erzählen.

„Ja, sie soll sehr schön gewesen sein. Und eine Tochter eines Flusses oder so.“ In den griechischen Sagen war das ja nichts so außergewöhnliches. „Ein Meeresgott namens Glaukos verliebte sich in sie, doch damit machte er die mächtige Zauberin Kirke eifersüchtig, die ebenfalls in ihn verliebt war.“ Schon fast erstaunlich, wie viele Liebesdramen es in der Mythologie so gab. „Glaukos bat Kirke um Hilfe, damit Skylla seine Gefühle auch erwidern würde, nur war das keine so gute Idee, wie du dir wahrscheinlich denken kannst. Aus Eifersucht vergiftete Kirke das Meer, in dem Skylla gern badete, und als diese dann wieder aus dem Wasser stieg, wuchsen die Hunde aus ihrem Oberkörper.“ Er dachte kurz nach. „Oder zumindest ist das eine Fassung der Legende. Es gibt ziemlich wie so oft mehrere, aber es ist die, die mir am besten in Erinnerung geblieben ist.“
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BeitragThema: Re: TRAFALGAR SQUARE   TRAFALGAR SQUARE Online10Mi Apr 06, 2011 12:50 pm

Sirius merkte, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, mit Remus ins Museum zu gehen, als dieser ihm ein strahlendes Lächeln schenkte, das, zumindest Sirius‘ Meinung nach, eher gerechtfertigt gewesen wäre, wenn Weihnachten, sein Geburtstag und ein fataler Brand des Grimmauldplace 12 – am besten während der Schulzeit, er wünschte seinem kleinen Bruder nicht unbedingt einen Flammentod – zusammengefallen wären, nicht aber, weil sie in ein Museum gingen. Aber Remus schien überglücklich zu sein, dass er nun Sirius‘ Einwilligung hatte, und allein das Glück seines Freundes war es wert, diesen Museumsbesuch über sich ergehen zu lassen. Außerdem war Sirius mittlerweile neugierig geworden… Wenn Remus so begeistert von dieser National Gallery war, dann musste es dafür wohl einen Grund geben – und vielleicht waren die Bilder gar nicht so schlimm. Vielleicht gab es sogar etwas Interessantes zu sehen, aber Sirius wollte seine Erwartungen nicht zu hochschrauben, damit er nicht von staubigen, alten Bildern enttäuscht wurde, wenn er künstlerische (oder andersartige) Höhenflüge erwartete.

„Hm,“ sagte er, und dachte über Remus‘ Worte nach. „Vielleicht ist es sogar besser, wenn die Bilder sich nicht bewegen,“ meinte er schließlich. „Vielleicht macht sie das weniger…naja, falsch…“ überlegte er, wobei er ein wenig leiser wurde, doch dann blickte er wieder auf und sein Lächeln schien noch ebenso fröhlich zu sein wie zuvor. „Dann sind sie wirklich Abbilder – und tun nicht, als ob sie lebendig seien, obwohl die, die sie darstellen, doch schon lange tot sind!“ Sirius‘ Stimme klang unbekümmerter als dem Thema angemessen war, doch er wollte nicht trübsinnig werden. Vielleicht waren die Bilder in der Gallerie wirklich besser. Weniger verletzend. Im Grimmauldplace hing ein Gemälde von Onkel Alphard. Ob es wohl redete…?

„Los, lass uns endlich rein gehen!“ Nun war er es, der Remus an der Hand in Richtung Museum zog, vielleicht in der Hoffnung, dass, je eher es begann, desto schneller es auch wieder vorbei sein würde. „Und dann erklärst du mir noch, wie man die Tochter eines Flusses sein kann, ja? Und wie ein Gift bewirken kann, dass einem Hunde aus dem Hintern wachsen!“

Tbc: National Gallery? (+ Remus)
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